Mein Vater war schon immer ein Nerd. Leider konnte ich seine Leidenschaft für Technik damals nicht teilen. Es sah bei ihm aus wie in einem Raumschiff. Wir hatten schon sehr früh Internet, jedoch konnte man damit als normaler Mensch wenig anfangen. Man traute sich auch kaum, sich einzuwählen, da jede Minute hohe Kosten verursachte.

Ich war auch lange ein Handy-Verweigerer, war genervt, dass sich Freunde , die direkt zusammen in einem Raum saßen, SMS schrieben, statt direkt miteinander zu kommunizieren.

Als die erste Videotelefonie möglich war und das erste Mal eine online bestellte Pizza geliefert wurde waren das für mich einschneidende Momente und ich dachte, nun sei ich in der Zukunft angekommen. Je bunter das Internet wurde, desto süchtiger wurde ich. Das Leben ist nun ja auch ungemein effizient geworden: Der Informationsaustausch erleichtert alles von Freundschaftspflege bis Mobilität.

Nun bin ich gespannt, was die Zukunft bringt. Ich freue mich z. B. schon, wenn man sich eine Google Glass Brille zu einem angemessenen Preis kaufen kann, dass soll noch dieses Jahr so weit sein. Hier ist ein Video-Beispiel, wie ein Tag mit Google Glass auf dem heutigen Stand der Technik verlaufen könnte. Ich finde doof, wenn alle immer auf ihr Handy gucken. Eine Smart-Watch ist auch schon eine praktische Idee.

Schön wäre es, wenn mir die Brille sagen könnte, mit wem ich es zu tun habe, wenn ich flüchtigen Bekannten über den Weg laufe und nicht mehr genau weiß, um wen es sich handelt. Durch die Gesichtererkennung ist ja schon einiges möglich. Noch genauer könnte man diese natürlich mobil analysieren, weil das Gerät weiß, wo sich wer gerade aufhält.

Jetzt gerade sitze ich mit fremden Menschen im Auto und fahre per blablacar.de. Sicher sind meine Mitfahrer sehr interessante Leute. Vielleicht sucht gerade einer von denen Musikboxen, die ich verkaufen will oder vielleicht ist jemand Grafikdesigner, den ich brauche. Zukunftsmusik ist, dass wir das alles sehr schnell in Erfahrung bringen können und schon beim Einsteigen wissen, dass man sich zum Thema Hasenzucht rege austauschen kann oder wer ein Heiratskandidat wäre.

Sicher wird diese transparente Austausch von Informationen vielen Angst machen. Man sollte sich also auch dagegen entscheiden können. Möglichkeiten können positiv wie negativ genutzt werden. Ich habe nun für einige Tage kein Mobiltelefon, es fühlt sich etwas doof an, aber es ist schaffbar. Für jüngere Menschen muss es noch viel schwerer sein.

Zukunftsmusik